Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn…
… es ihm an Eierkuchen fehlt! Daher hier mein Rezept für meinen vielgelobten und weithin berühmten Biskuit, der als Grundlage für Obstkuchen oder opulente Torten gleichermaßen dienen kann:
Menge reicht aus für eine 28er Springform
8 Eier (ich sagte ja EIERkuchen), bitteschön aber glückliche, sonst ist das mit dem Frieden auch hinfällig!
Pro Ei je 25g Zucker und 25g Mehl (also achtmalfünfundzwanzig = 200 Gramm)
1 EL Orangenblütenwasser
paar Tröpfchen Vanille, paar Tröpfchen Zedrat, Priserl Salz
Zubereitung:
Zuerst Eier und Zucker zusammen in die Rührschüssel und mindestens zehn Minuten schaumig rühren. In der Zwischenzeit aufräumen, Klavier oder Urschrei üben oder andere Zehnminüter, die sonst nie erledigt werden, weil man nicht ahnt, wie lang zehn Minuten sein können. Achja: Backofen auch schonmal einheizen, so ca 200° C.
Danach das Mehl und Geschmackszutaten vorsichtig unterheben, damit der Flaumschaum nicht zusammenschlufft. Springform auf dem Boden entweder fetten oder mit Backpapier auslegen, den Rand nicht fetten, sonst geht der Biskuit im Leben nicht auf, nichtmal an Vollmond. Ungefähr 35 Minuten backen.
Für eine Biskuitrolle nehme ich 5 Eier, backe den Teig auf dem Blech höchstens zehn Minuten bei 220°C, danach sofort mit einem bezuckerten Geschirrtuch aufrollen. Nach dem Erkalten mit Marmelade oder Sahne oderwasauchimmer füllen.
Eigentlich bin ich absichtlich so unpräzise geblieben bei der Mengenangabe der ätherischen Öle, weil ich listig auf eine unglaubliche Kommentar- und Hilfeschreiflut gehofft habe. Unlauteres Ansinnen! Also Vanille: kommt auf die Firma drauf an, weil das Extrakt in seiner Intensität sehr unterschiedlich sein kann. Bei mir steht gerade eine Farfalla-Vanille in der Küche, da müssen es schon so um die fünf Tropfen sein. Von der Zedratzitrone verträgt es auch zwei-drei Tropfen. Jetzt ziehe ich das Genick ein und hoffe, dass ich nicht ab sofort als unseriöse Aromatussi geächtet werde, wegen meiner Pimaldaumendosiererei. Grundsätzlich gilt eigentlich: immer erst mal einen Tropfen, probieren, schmecken, nachtropfen usw. Wenn bei der Prozedur irgendwann das Zedratfläschchen leer ist, sollte man sich Gedanken über die eigenen Geschmacksknospen machen. Die Teigschüssel wird dabei auch immer leerer? Vielleicht findet sich ja noch eine kleinerer Springform…