Ein seit einigen Wochen andauerndes Experiment, das ich von einer sechsjährigen Forscherin übernommen habe führt zu erstaunlichen Ansichten.
Ich stell (bzw. lege, setze, bücke) mich unter die Dinge und wende dann den Blick nach oben:
Wir Erwachsene versuchen uns durch eine sogenannte Drauf- die ersehnte Übersicht zu verschaffen. Wie aussichtslos, wenn sich dabei immer neue Einblicke in neue Problemfelder eröffnen!
Viel erbaulicher fand ich es in letzter Zeit alles von unten zu betrachten. Statt Chaos, kann man da meistens den Himmel sehen (oder aber auch die Unterseite vom Bügelbrett, Schreibtisch, Wäschespinne). Mit folgenden Nebenwirkungen ist zu rechnen: die Nackenmuskulatur, die Augen. die Stirn, die Kiefer entspannen sich, die Gesichtszüge werden weich, der Atem fließt angereichert mit Himmelsblau durch den Körper..
Es entsteht eine Grundhaltung des Staunens: leicht geöffneter Mund, große Augen, offenes Herz, langgestreckte Kehle. Positive Auswirkung auf alle Bereiche des Lebens garnatiert. Kann ich nur zur Nachahmung empfehlen. Allerdings natürlich ohne Gewähr und Methode. Schließlich bin ich noch in der Experimentierphase.
Meine Untauglichkeit zur Wissenschaftlerin ist bedingt durch mangelnde Bereitschaft zur Dokumentation, daher gibt es nur ein paar wenige und auch nur die wirklich dekorativen Fotos (wer will schon mein Bügelbrett von unten hier sehen?) von meiner Perspektivforschung. Staunen kann ich immer noch am besten ohne Linse zwischen mir und dem Himmel! Übrigens auch wenn es regnet- das kitzelt so lustig …