Frieden aus der Duftlampe
Mein Vorschlag für den Duft des Januars, gerade noch rechtzeitig, bevor Lichtmess am 2.2. mir den Wind aus den Segeln nimmt, die Tage merklich länger mehr Helligkeit haben werden und der winterliche Tiefschlaf allmählich vom alljährlichen Frühjahrskater gepaart mit Wellnessdiktatur für Haus und Körper der Gemütlichkeit ein Ende setzen wird. Räkeln wir uns nochmal gemeinsam neben der Duftlampe, in der je ein Tropfen arabischer Weihrauch, Rosengeranie und – hach nennt mich ruhig Schnarchnase, Ihr werdet es ja selber spüren, wenn Ihr Euch traut – Narde. Ohne mit der Wimper zu zucken, mische ich das Ganze auch gerne in einen EL fettes Öl zur Selbstbeweihräucherung vor dem Zubettgehen, eine Gute-Nacht-Pflege fürs Winterzimmergesicht. Der subtile Duft lässt sich nur schwer beschreiben und bekommt durchweg positive Resonanz.Kinder- und Erwachsenenherzen werden weich, der Geist weitet sich und Einverständnis mit dem Großenganzen kann sich dabei auf wundervoll träge Weise den Weg ins Gemüt bahnen. Zu weltfremd? Zuviel Harmonie in Zeiten, da selbstbewusstes Farbebekennen und Zupacken in einer dramatisch unzufriedenen und von Ängsten geplagten Gesellschaft nötig ist? Gegenfrage: Woher nehmen, wenn nicht aus dem eigenen Herzen?