Kreativität ist zur Modevokabel verkommen, die als Argument für alles und jede noch so kommerzielle Bespaßung als Lockmittel herhalten muss. (Abgedroschener ist eigentlich nur das Unwort Wellness). Dabei ist das Schöpferische nichts, was irgendwie geschult und erst recht nicht gelehrt werden müsste. Jedes Kind (der Künstler der oben abgebildeten Plastik ist übrigens schon weit in seiner Lebensmitte)hat den schier unbremsbaren Schaffensdrang, beim beGreifen seiner Umwelt diese in irgendeiner Art neu zu gestalten. Dabei stößt es an mehr oder weniger enge Grenzen, die es je nach Schaffensdrang kreativ zu umgehen sucht… Beschränkungen können dabei nicht nur Verbote sondern auf subtilere Weise jede Form von Bewertungen, Vergleichen, Belohnungen sein. Irgendwo habe ich mal aufgeschnappt, dass sich Kunst dadurch auszeichne, dass sie unerwartbar sei und einfach geschehe (ich glaube, Jonathan Meese hat das gesagt). Wie soll ich jetzt bloß zum Blog zurückfinden? Den ich auch nur aus Alibi-Gründen vollschwadroniere, weil die Rückkehr in den nasskalten Alltag meine Sinne sowas von schockfrostet, dass ich für eine ordnungsgemäße Ausführung meiner Pflichten und Aufgaben in der Werkstatt für die Sinne nicht garantieren kann. Mit klammen Fingern greife ich nach meiner Klampfe. Vorher bedufte ich noch den Raum mit Zimt und Orange. Jetzt nicht gleich Saisonduftassoziationsstress kriegen: Die Mischung riecht gar nicht soooo weihnachtlich, wenn die Orange deutlich dominiert – wie soll ich denn sonst warmblütlergemäßen Stoffwechsel betreiben bitte?! Ja okay, Jasmin noch, Ihr wisst schon die uraltklebrige Restmischung mit Jojoba von anno Tobak: Handgelenke, DekolleTee (Jasmintee auch ne gute Idee, aber heute nicht). Und jetzt seid Ihr dran!