Kurzes Innehalten im Wonnemonat um der allgegenwärtigen Maiphorie ein bisschen gegenzusteuern – nicht um die Stimmung zu dämpfen sondern um tiefer einzutauchen…
Wie haben wir das Gelb der Maiwiesen herbeigesehnt und mähen es bereits wieder ab – wo nicht, da trägt es der Wind schon als weiße Schirmchen davon. Für lyrische Gemüter empfiehlt sich die Lektüre August von Platens Tristan. In der Freiburger online-Anthologie http://www.lyrik-und-lied.de/ finden sich dieser und viele andere schöne Texte. Ein Gedicht über Schönheit, Ästhetik und die Endlichkeit des Lebens. Demnach zeichnet sich Schönheit durch ihre Lebendigkeit und mithin ihrer Vergänglichkeit aus. Für die Nase empfiehlt sich ein Spaziergang mit geblähten Nüstern durch alle Tageszeiten. Mit Dufttagebuch unterm Arm, so lässt sich die Frühlingsluft wenigstens mit Tinte destillieren! Wann riecht der Flieder? Wann der Ginster besonders stark? Nach der Immortelle konnte ich letztes Jahr die Uhr stellen – leider hat sie, die Unsterbliche, diesen Winter nicht überlebt. Werde eine neue kaufen, aber nur, wenn der Gärtner sie nicht Currykraut nennt!