Um die Mittagszeit sollten morgen die Blüten vom Johanniskraut geerntet, in Olivenöl eingelegt und an einem sonnigen Platz bis Maria Himmelfahrt (Preisfrage an alle TraditionsneueinsteigerInnen, wann ist das?) stehen gelassen werden. Soweit die Tradition. Mein Johanniskraut steht aber noch nicht in voller Blüte. Zur Mittsommerfeuermode, Hochkonjunktur der archaischen Rituale und dem Gesellschaftskritiker Johannes dem Täufer morgen mehr und zwar hier: http://aromula.wordpress.com/
Nach ca. sechs bis acht Wochen also erhält man ein Mazerat, dessen Heilkraft selbst bei Skeptikern sich entfalten wird. Johanniskraut ist auf den Placebo-Effekt nicht angewiesen. Und trotzdem zitiere ich hier keine Wirksamkeitsstudien, die es durchaus gibt, mir sind sie nur nicht wichtig. Wobei der Placebo-Effekt, der von einer glaubwürdigen Studie ausgehen kann, durchaus nicht unterschätzt werden sollte. An irgendwas muss der Mensch ja glauben – von wegen homo sapiens! Auf Vollständigkeit in meinen Angaben verzichte ich aus diversen Gründen, darüber habe ich mich an anderer Stelle schon ausführlich ausgelassen. Ja ich stelle hier eine Behauptung nach der anderen auf, meistens ohne Belege, total unseriös! Kritiker sind gerne eingeladen, mich zu widerlegen. In einen fairen Diskurs steige ich gerne ein. Ansonsten gibt es hier höchstens erprobte Selbsthilfemaßnahmen für medizinische Laien und solche, die es bleiben wollen. Zu Zeiten, als den Menschen noch keine medizinischen Autoritäten oder biochemische Analysen zur Verfügung standen, waren sie mit ihrem Selbsterhaltungstrieb auf andere Hilfsmittel angewiesen, die ihnen Orientierung beim Überlebenskampf geben konnten. Religiosität und Naturverbundenheit gingen noch Hand in Hand. Was lag also näher, als die Zeichen der Zeit, der Jahreszeit nämlich, gesundheitsfördernd zu deuten! Johanniskraut blüht zur hellsten Zeit, nimmt das ganze Junisonnenlicht in sich auf – man muss ja nur hinschauen und es in die dunkle Jahreszeit, mitnehmen. Nach der Sommersonnenwende werden die Tage langsam aber sicher wieder kürzer. Kann es nur Zufall sein, dass lichtmangelbedingte Beschwerden mit Johanniskrautpräparaten behandelt werden können? Dass Einreibungen mit Rotöl Schmerzen und Kälte aus den Gliedern vertreiben? Und dass die Lichtempfindlichkeit mit Johanniskrautmazerat erheblich erhöht wird, man also nach einer Einreibung damit nicht in die Sonne sollte! Nichts hineingeheimnissen aber auch nichts herausrationalisieren, Junilicht in Öl speichern, für den Winter vorsorgen: Den Jahreskreis leben und alles zu seiner Zeit machen. Deshalb auch jetzt Johannisbeeren essen und freie Radikale fangen, den Organismus mit wichtigen Spurenelementen versorgen, die er jetzt am besten aufnehmen kann. Oder einfach: Weil’s jetzt am besten schmeckt! Super Ökobilanz noch obendrein, kürzeste Transportwege: Hand zu Mund. Die Rhythmen der Natur sind gut für uns, da muss man gar nicht esoterisch werden, einfach normal weiteratmen. Das rhythmische Leben kann für diejenigen, die sich darauf einlassen möchten einen durchaus erwünschten Zusatznutzen bei der Behandlung nervlicher Probleme und Schmerzen haben, allen anderen hilft das starke Johanniskraut wenigstens symptomatisch auf der körperlichen Ebene – ob sie’s glauben oder nicht. Mehr zum Rotöl: http://aromula.blogspot.com/2009/02/rotes-wunder.html