Prangt heute auf dem Titelbatt der Süddeutschen Zeitung: Immer mehr „Zappelphilipp“-Diagnosen. Deutschland stehe an der Weltspitze, was die Anzahl der ADHS-Diagnosen betrifft. Interessanterweise häufen sich die Fälle, wo besonders viele Kinder- und Jugendpsychologen praktizieren. Würzburg hat eine überdurchschnittlich hohe Dichte an Therapeuten aus diesem Fach und ist zahlenmäßig Bundeshauptstadt für ADHS und Ritalinkonsum. Die Zusammenhänge sind natürlich viel komplexer, als Zahlen ausdrücken können. Die Ursachen für Aufmerksamkeitsdefizite scheinen mir allerdings doch auf recht banale Weise bekämpfbar: Bewegungsmangel und zu viel weißer Kristallzucker gehören auf der körperlichen Ebene zu den wichtigsten Schädlingen. Würde an diesen beiden Schwachpunkten gemeinsam (Eltern, Schule, Freizeitgestaltung, Glotze) präventiv angegriffen, brächen die Umsätze von Ritalin gnadenlos ein. Das wäre aber ein beträchtlicher volkswirtschaftlicher Schaden. Reine Spekulation meinerseits? Übrigens: Kinder, die musizieren haben signifikant seltener ADHS. Kein Wunder: ihnen wird nämlich zugehört, also Aufmerksamkeit geschenkt. Kinder sind schließlich auch nur Menschen, sie können nur geben, was sie selber bekommen haben. So einfach